Diese Seiten beschreiben detailliert wie ich eine GP-DX Montierung verbessert habe. Dies geschieht durch zerlegen der Montierung, Entfernung des Fettes, Reinigung und Glätten der Laufflächen und anschließender Neufettung mit einem hochqualitativem Schmiermittel.
Das Projekt nimmt ungefähr 4 Stunden in Anspruch. Dafür wird man mit einer noch feinfühliger zu bedienenden Montierung belohnt, was auch den Besitzern von Motoren zugute kommt. Die Illustration der einzelnen Arbeitsschritte werden sicherlich eine brauchbare Hilfe für andere GP-DX Besitzer werden.
Was ist eine GP-DX?
Die GP-DX ist eine populäre Mittelgewichts-Teleskopmontierung der gehobenen Mittelklasse welche von Vixen angeboten wird. In Deutschland erhält man diese von Vixen Europa. Es wird angemerkt, das im Vergleich zu anderen Montierungen, die GP-DX auch ohne Verbesserung ihre Funktion sehr gut ausführt aber dennoch noch etwas Potenzial für eine Optimierung hat.Die Montierung sollte spätestens nach 8 Jahren gewartet werden, da die verwendeten Fette aufgeben. Die GP-DX wurde in den Farben schwarz und grün verkauft das baugleiche Nachfolgemodell DX2 in Weiß. Die Produktion wurde 2015 eingestellt.
Raum für Erweiterungen Bei allen Pluspunkten ist die Vixen GP-DX noch verbesserungsfähig. Dies resultiert zum einen aus dem Lithiumfett das in der DX Verwendung findet. Dieses Fett ist zwar schon von einer guten Qualität, es neigt aber trotzdem noch mit den Jahren zum verharzen.
Bei dieser Montierung sind bereits Nylonringe verbaut, die ähnliche Eigenschaften wie Teflon haben..
Technische Daten
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VIXEN GP DX - Montierung
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Typ
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Deutsche Montierung
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Gewicht
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8 kg
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Tragfähigkeit
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ca. 11 kg
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Polhöheneinstellbereich
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0 Grad bis 90 Grad
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RA - Achse
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DE - Achse
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Außendurchmesser
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45-62 mm
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35 mm
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Materialstärke
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9,5 mm
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3 mm
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Länge
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168 mm
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114,5 mm
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Werkstoff
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Stahl
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Stahl
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Lagerung
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Gleitlager
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Gleitlager
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Schneckenräder: Außendurchmesser
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74 mm
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74 mm
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Schneckenräder: Wandstärke
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6.1 mm
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6.1 mm
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Schneckenräder: Werkstoff
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Messing
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Messing
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Schneckenräder: Periodische Fehler
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ca. +/- 10”
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Schnecken: Achsdurchmesser
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6.1 mm
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6.1 mm
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Schnecken: Außendurchmesser
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11 mm
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11 mm
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Schnecken: Werkstoff
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Messing
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Messing
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Teilkreis: Teilung
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10°
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2 Grad
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Werkzeuge und Materialien
man benötigt folgende Werkzeuge: Inbusschüssel 1.3,1.5, 2.5, 4,5, 16er Ringschlüssel, Schleiffließ um Metall zu Polieren, Reinigungsmittel (Fett löst sich sehr gut mit Motor- & Bremsenreiniger, Zahnbürste, Baumwolllappen, Fett (Fettempfehlung weiter untern), Ein paar Behälter zum Kleinteile aufbewahren und zum Reinigen, Notizblock um sich die Ausbauschritte genauestens zu notieren!
Anfang Wir beginnen die Demontage mit dem entfernen der Knöpfe und dem Plastikgehäuse des RA-Motors sowie der Gegengewichtsstange. Kurzum alle überflüssigen Teile müssen ab. Als nächstes trennen wir die RA- und DEC Komponenten voneinander

Dafür entfernen wir die beiden angezeigten Inbusschrauben .

Deklinationsachse Wir entfernen die beiden angezeigten Schrauben am Schwalbenschwanzhalter.

Drehen wir nun das Bauteil um und entfernen den schwarzen Haltering. Dieser sitzt ziemlich fest. Mann rückt ihm mit einer Wasserpumpenzange zur Leibe Den gegenüberliegenden Teil mit der Schnecke sollte man beim drehen festhalten. Die Zähne der Zange sollten aber geschützt werden sonst könnt ihr den Haltering vergessen. Unter dem Haltering ist der erste von vielen Abstandshaltern aus transparentem Plastik Die legen wir alle zum Reinigen in einen Behälter. Anschließend wird die Gradeinteilung entfernt.
 Wir haben jetzt die Ringschraube vor uns. Drehen wir die DEC-Achse nun so, daß eine von den Einstellschrauben in der Aussparung sichtbar wird. Diesen Schraube ist zu lösen. (ABER NICHT ENTFERNEN, NUR LÖSEN!) Die findet ihr nie wieder wenn die mal runterfällt. Hier ist schon der erste unterschied zur CG-5. Bei der GP-DX ist nur 1 Fixiermadenschraube, bei der CG-5 sind es 2. Anschließend kann man mittels des abgebildeten Hilfsmittels die Ringschraube entfernen. In beiden Achsen sitzen allerdings Ringschrauben mir unterschiedlichem Durchmesser, so das 2 Hilfsmittel gebaut werden sollten. Danach können wir den kompletten Einsatz aus dem Gehäuse entfernen.
Hilfsmittel zum Ringschraubenentfernen

Die zerlegte DEC-Achse Eines der Schneckenräder aus Messing
Reinigung Nun da die DEC-Achse vollständig zerlegt wurde ist es an der Zeit alle Teile zu Reinigen. Mit der Zahnbürste wird das Schneckenrad gründlich gereinigt. Der Grundgedanke hierbei ist, soviel altes Fett wie möglich zu entfernen. Entgraten und Polieren Dieser Job ist der Zeitaufwendigste, aber es ist der wichtigste Faktor bei diesem Projekt. Nimm Dir Zeit und mach es richtig! Da sind viele Metall auf Metall und Metall auf Plastikoberflächen im inneren der DEC-Achse. Geh mit dem Finger über diese Oberflächen. Sollten da Grate oder rauhe Flächen sein, so sind diese zu entgraten und zu polieren. Sobald alle Flächen zu Deiner Zufriedenheit bearbeitet wurden, reinige alles noch einmal um Späne und Staub zu entfernen. Dafür nehmen wir wieder einen sauberen Lappen.
Abschmieren Ziel des ganzen ist es eine gleichmäßige Schicht Schmiere auf den betreffenden Stellen aufzutragen. Alle vorher vom Fett befreiten Stellen werden nun wieder mit frischem Fett versehen. Die Reihenfolge kann dabei halten wer will. Nur bei der Schnecke und derem Gegenüber ist besonders sorgfältig zu arbeiten, damit auch wirklich in jeder Rille gefettet wird. Dabei reicht es nur in den Rillen des Schneckenrads zu Fetten. Mehr braucht man nicht.
Fettempfehlung: Mein Schmiermittel Hinweis: Unter dem RA-Schneckenrad ist das Spaltmaß der DX so gering, das hier nur ein normales MoS²-Fett zum Einsatz kommen sollte.
Zusammenbau nun wird alles wieder zusammengebaut. Dabei die Ringe nicht vergessen.. Das war die DEC-Achse. Gratuliere!
Einstellung des Schneckenspiels
Nun müssen wir noch die Schneckenwelle richtig einstellen, sodaß kein Spiel mehr vorhanden ist.
Dazu Die Schneckenwelle an beiden Lagerenden einfetten und in das Gehäuse schieben. Die schwarze Hohlschraube soweit eindrehen, das die Schneckenwelle kein Spiel mehr aufweist und sich leicht drehen lässt. Dann die silbere Konterschraube aufsetzen und handfest anziehen. Danach die Leichtgängigkeit der Welle nochmals prüfen. Ist sie zu schwer, die silberne Konterschraube wieder lösen und die Schwarze Hohlschraube um 1 mm lösen. Danach wieder die silbene Schraube anziehen.
Notfalls ist der letzte Schritt solange zu wiederholen, bis die Schneckenwelle spielfrei und leichtgängig in ihrem Lager sitzt.
Montage & Justage der Schneckenwelle am Schneckenrad
Hinweis Vorab: Zum Justieren ist die Montierung vorher eine halbe Stunde zum auskühlen stehenzulassen.
Der Lagerblock einer Schneckenwelle beinhaltet 4 Halte- sowie 3 Justageschrauben Der Lagerblock ist an das Gehäuse der Montierung zunächst handfest anzuschrauben Danach prüft man ob sich die Welle leicht oder schwergängig drehen lässt.
Ist es zu leicht sind die beiden äußeren Justageschrauben gleichmäßig anzuziehen. Dabei immer wieder prüfen, wie sich die Gängigkeit verändert. Sollte es immer noch zu leicht oder zu schwer laufen ist die mittlere kleine Inbusmadenschraube jeweils 1 mm Drehweg hinein - oder herauszudrehen. Nun wieder prüfen wie sich die Gängigkeit verändert hat und die beiden äußeren Justageschrauben, je nach Gängigkeit leicht hinein- oder herausdrehen.
So tastet man sich an die Justierung heran. Ist eine gute Position erreicht, sind die 4 Halteschrauben fester anziehen und die Gängigkeit wieder prüfen. Diese verändert sich dabei noch um eine Wenigkeit. Dann bitte die vorherigen Justageschritte nochmals durchführen bis die endgültige Endjustage erreicht ist. Am ende bitte prüfen, wie groß der Abstand des Schneckenrades zur Schneckenwelle ist. Dazu die Achse leicht hin und herbewegen. Ist das Spiel deutlich spürbar, ist der Abstand des Lagerblocks zur Schneckenwelle zu groß und muß weiter verringert werden. Ich merke dazu an. das ein Schneckenantrieb immer ein minimales Spiel aufweist.
RA-Achse Die Techniken fürs Reinigen, entgraten und Polieren der RA-Achse sind die gleichen wie bei der DEC-Achse. Wir konzentrieren und daher nur auf die Demontage der RA-Achse und auf ungewöhnliche Probleme die auftauchen könnten. Entfernen wir nun den Polsucherhalter aus seiner Fassung. Anschließend haben wir wieder eine Ringschraube vor uns die mit dem bereits bekannten Hilfsmittel entfernt wird. Dabei die 3 Halteschrauben nicht vergessen. Wie mit den auftauchenden Ringen zu verfahren wird ist ja bereits bekannt.
Die Ringschraube der RA-Achse
Als nächstes entfernen wir nun die Achse mit dem Schneckenrad Dieses lässt sich dank der hohen Verarbeitungsqualität der Achsen ohne Probleme entfernen. Sollte das wider Erwarten nicht klappen: Ein Föhn kann hier von nutzen sein. Einfach das ganze etwas angewärmt und es sollte etwas besser herauszuziehen sein.
Hier tauchte auch die Überraschung auf: Es gibt wirklich keine Kugellager in der GP-DX. Vixen setzt hier voll auf Gleitlager. Das tolle daran ist, daß man es dank der hohen Verarbeitungsqualität nicht merkt. Evtl. sollte mal jemand das Gleitlager gegen ein Rollenlager austauschen. Auf das Ergebnis wäre ich sehr gespannt.

Die zerlegte RA-Achse Keine Kugellager!!!
Nun Reinigen und Polieren wir das ganze wie bereits bei der DEC-Achse verfahren. Zusammenbau der RA-Achse
Beim Zusammenbau darf das abschmieren des Schneckenrades (Nicht des ganzen Bauteils)nicht vergessen werden Auch die Innenseite sollte mit etwas Fett behandelt werden damit es bei der Montage besser eingebaut werden. kann. Mit etwas meine ich nur, daß die Innenseite einen geringen Fettfilm aufweist. Der Boden des Wurmganges ruht in einem Teil des RA-Gehäuses welches gefettet werden muß. Die Ringe sollten ebenfalls wieder von beiden Seiten eingefettet werden um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Nun alles wieder zusammenbauen und fertig!
Ersatzteile Nicht mehr verfügbar.
Hier noch Ein Paar Bilder der Polsucherbeleuchtung

Und für Interessierte eine kleine Übersicht der Einzelteile. Mit bestem Dank an Fa. Vehrenberg für die Zeichnung.

Ich fette auch andere Montierungen neu. Anfrage genügt. Bei Fragen einfach eine Email schreiben und ich werde versuchen zu helfen. Sollte jemand sich das ganze verständlicherweise nicht zutrauen, bin ich gegen ein kleines Entgelt in Höhe von 72.- EUR (GP-DX) gerne bereit die Arbeiten durchzuführen. Dies beinhaltet Material und Rüclversand via DHL. Bei der GP-DX ist es günstiger, da durch die bessere Verarbeitung weniger bearbeitet werden muß.
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